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Bildung: Forschung

Seite eingerichtet: 2/7/07 Letzte Aktualisierung der Seite: 22/12/2008

Einführung

IDP ist ein bedeutendes Forschungszentrum für die Sammlungen von Handschriften aus Dunhuang und der östlichen Seidenstraße. Genau wie Forscher aus aller Welt als Gäste kommen, gibt es unter dem Dach von IDP ebenso einige Langzeitforschungsprojekte, die unten beschrieben werden. Diese Seite enthält auch kurze Forschungsprofile des IDP-Personals.

Lagerung von Rollen aus Dunhuang im Tresorraum der British Library.

Für Forscher bietet IDP viele Internetquellen an, darunter:

Ausdrücklich willkommen sind Kommentare zu dieser Seite und Vorschäge für weitere Quellen, die Sie online nutzen möchten.

Forschungsprofile

Barbara Borghese
arbeitet in der Konservierung und der Konservierungswissenschaft
Imre Galambos
arbeitet über die Orthographie und Paläographie der chinesischen Handschriften
Kate Hampson
arbeitet über Forscher an der Seidenstraße
Alastair Morrison
arbeitet für das Forschungsprokjekt der Ford Foundation und an moderner chinesischer Literatur
Sam van Schaik
arbeitet über die Paläographie tibetischer tantrischer Handschriften
Susan Whitfield
arbeitet über die Geschichte der Seidenstraße und die Kodikologie der chinesischen Handschriften

Andere Mitarbeiter sind gegenwärtig in der Forschung in den technischen Arbeitsbereichen von IDP beschäftigt.

Artikel zur Forschung


Genießen Sie es, solange es anhält: Ein kurzes Goldenes Zeitalter der Freiheit wissenschaftlicher Informationen? (englisch)


Die Frage der Fälschungen (englisch)


Suvarṇaprabhāsottamasūtra (englisch)


Ein Überblick über tangutischen Buddhismus, tangutische Kunst und Textstudien (englisch)


Einführung in einen Beschreibenden Katalog der chinesischen Handschriften aus Dunhuang im British Museum (englisch)


Einführung in einen Katalog der tibetischen Handschriften aus Dunhuang in der India Office Library (englisch)


Medizin, Gesellschaft und Religion im mittelalterlichen China. Handschriften aus Dunhuang und Heilpraktiken. (französisch)


Auszüge medizinischer Handschriften aus Dunhuang (englisch)


Eine mittelalterliche chinesische Behandlungsmethode gegen Angina (englisch)


Tagungsbeiträge (Auszüge) des XII. Internationalen Orientalistenkongresses in Rom im Oktober 1899 (englisch)


Forschungsprojekte

2006–2008: Zusammentreffen von Wissenschaftlern, Wissenschaft und Wissenschaftsquellen an der Seidenstraße
(gefördert von der Ford Foundation)

Delegierte des Ersten Ford Foundation Symposiums.

Mit diesem Projekt soll eine Forschungsgemeinde für Zentralasienstudien in China, Russland, Indien und Großbritannien entstehen; Nachwuchswissenschaftler sollen mit einbezogen und ausgebildet werden. Durch die gemeinsame Arbeit sollen Internetquellen entstehen und Wissenschaftlern zugängig gemacht werden. IDP in London koordiniert dieses Projekt. Die kooperierenden Institutionen sind: das IDP-Zentrum der National Library of China in Peking, das IDP-Zentrum im Institut für Orientalistik in St. Petersburg, das National Museum und das Indira Gandhi National Centre for the Arts in New Delhi. Der in London ansässige Ko-Kordinator ist Alastair Morrison.

Im Rahmen dieses Projektes sollten drei Symposien stattfinden, um Kontakte zwischen Forschen in allen Zentren zu knüpfen und drei Internetseiten zu den Themen dieser Symposien entstehen. Die Seiten sollen in Chinesisch, Russisch und Englisch verfügbar sein. Vorgesehen sind kommentierte Bibliographien und Übersetzungen wichtiger Artikel oder Zusammenfassungen von Monographien in verschiedenen Sprachen.

Das erste Symposium wurde in Peking im November 2006 abgehalten unter dem Thema: 'Buddhism and its Silk Road Transmission: The Suvarṇaprabhasasūtra'. Die Internetseite befindet sich im Aufbau..

Das zweite Symposium in St. Petersburg im April 2007 hatte das Thema 'Tangut and its Links with Tibetan Tantric Buddhism'. Die Internetseite befindet sich im Aufbau.

Das dritte Symposium, das in New Delhi im April 2008 stattfand, war der Geschichte der Zentralasiensammlungen in Russland, Indien und China gewidmet. Die Internetseiten wurden in die IDP-Seiten der Sammlungen integriert.

2005-2008: Paläographisches Studium chinesischer und tibetischer Handschriften aus den Dunhuang-Sammlungen
(gefördert vom Leverhulme Trust)

Chinesisches Schriftzeichen.

Die Wissenschaft der Paläographie ist immer grundlegend für unser Verständnis der europäischen Geschichte und Kultur gewesen. Bei der Erforschung der asiatischen Handschriften jedoch spielte die Paläographie nur eine untergeordnete Rolle; Form und Stil wurden lediglich als Hindernis beim Interpretieren der Texte angesehen. Dadurch entstand eine Lücke im Verständnis der sozialen Bedingungen, unter denen eine Handschrift entstanden war; man konnte weder das Alter noch die geographische Herkunft der Handschrift bestimmen. All das war dem Studium der asiatischen Geschichte sehr abträglich. In diesem Projekt sollen paläographische und kodikologische Techniken auf die vielleicht bedeutendste Sammlung asiatischer Handschriften angewendet werden: die Handschriften aus Dunhuang.

Die drei IDP-Forscher in diesem Projekt sind Susan Whitfield und Imre Galambos (chinesische Handschriften) und Sam van Schaik (Tibetische Handschriften). Marta Matko ist Assistentin für die tibetischen Handschriften. Unsere Forschung kann in drei Themenbereichen zusammengefasst werden: (i) Typologie der Schriften, (ii) Kodikologie der Handschriften und (iii) sozio-historischer Kontext der Handschriften.

(i) Ein grundlegendes Element der Paläographie ist die detaillierte Analyse von Schriften. Unsere Analyse ist auf die Entwicklung von Typologien gerichtet und basiert auf einer umfangreichen Datenerhebung aus den Handschriften. Diese Typologien sind unverzichtbar für das Verständnis der Entwicklung der chinesischen und der tibetischen Schrift und für die Datierung der Handschriften. IDP hat ein Verfahren für die Isolierung von individuellen Buchstaben oder Schriftzeichen aus den Digitalisaten der Handschriften entwickelt. Diese Digitalisate werden in einer Datenbank erfasst, die die paläographische Analyse der Handschriften viel effizienter macht.

Tibetisches Zeichen.

(ii) Die Analyse der Schreibstile kann nicht von der eigentlichen Form der Handschriften getrennt werden. Die kodikologischen Daten umfassen die Größe des Manuskripts, die Zeilenmaße und die Ergebnisse der wissenschaftlichen Analyse von Papier, Färbemitteln und Tinte. In der IDP-Datenbank können inzwischen viele verschiedene paläographische und kodikologische Daten erfasst werden.

(iii) Wir sammeln und analysieren alle sozio-historischen Informationen in den Texten, darunter die Namen der Schreiber, der Auftraggeber und die der Klöster. Diese Daten werden in einer speziellen und zeitbezogenen Karte angezeigt. Darüberhinaus wenden wir die forensische Handschriftenanalyse an, um einzelne Schreiber zu identifizieren. Dieser Aspekt wurde von Sam van Schaik in Zusammenarneit mit dem forensischen Handschriftenexperten Dr. Tom Davis von der Birmingham University bereits in einem Pilotprojekt getestet.

Ein Teilergebnis dieses Projektes ist auch die Entwicklung von Verfahren, die andere Wissenschaftler bei ähnlichen Forschungen nutzen können, sowie von Lehrmaterialien. Diese Verfahren werden auf den Seiten Technische Quellen von IDP bereitgestellt.

page.

Bibliographie

2003-2005: Katalogprojekt der tibetischen tantrischen Handschriften
(gefördert von AHRC)

Dieses inzwischen abgeschlossene Projekt beschäftigte sich mit den tibetischen tantrischen Handschriften in der Dunhuang-Sammlung, die bis dahin noch nie vollständig katalogisiert worden waren.

Ritual Implement for Empowerment.

Zwei IDP-Forscher, Jacob Dalton und Sam van Schaik, haben einen vollständig beschreibenden Katalog der tibetischen tantrischen Handschriften aus Dunhuang in der Sammlung Stein der British Library vorgelegt, der 618 separate Texte enthält, die in 350 Handschriften vorkommen. Die Wissenschaftler identifizierten in vielen Fällen unvollständige Handschriften aus der British Library, die mit Handschriften aus der Sammlung Pelliot in der Bibliothèque nationale de France zusammengesetzt werden können. Daher wurde ein großer Teil der tantrischen Handschriften aus der Sammlung Pelliot als ein Nebenprodukt mit katalogisiert. Der Katalog wurde auf der IDP-Webseite verfügbar gemacht sowie als gedruckter Katalog der Tibetischen Tantrischen Handschriften aus Dunhuang vorgelegt und ist online erhältlich über IDP.

Für die Laufzeit des Projektes wurde ein Gremium akademischer Berater ernannt. Dazu gehörten Prof. David Germano (University of Virgina), Leonard van der Kuijp (Harvard), Cristina Scherrer-Schaub (École Pratique des Hautes Études), Gene Smith (Tibetan Buddhist Resource Centre, New York) und Prof. Tsuguhito Takeuchi (University of Kobe). Jeder dieser Tibetologen wurde während verschiedener Stufen des Projektes um Rat gefragt und gab uns viele wertvolle Hinweise. Darüberhinaus stellten Germano und Smith ihre Datenbanken mit tibetologischem Material für die Datenbank des Projektes zur Verfügung, damit sie in der nächsten Zeit weiterentwickelt werden kann. Scherrer-Schaub und Takeuchi bgleiteten die paläographischen Arbeiten während der Katalogisierung, die möglicherweise die bedeutendste, unvorhergesehene Entwicklung dieses Projektes waren (siehe unten).

Das bedeutendste zusätzliche Ergebnis war ein Resultat der wachsenden Aufmerksamkeit für die paläographischen Aspekte der Handschriften, die wir zu katalogisieren hatten. Der ausgedehntere Umgang mit den Handschriften erlaubte neue Einsichten, als wir erkannten, dass spezielle Handschriften zu bestimmten Verfassern aus Dunhuang aus dem 10. Jahrhundert gehörten. Solche Erkenntnisse waren nur dank der Länge des Projektes möglich, durch die wir unsere Vertrautheit mit den Texten vertiefen konnten. Diese neu entdeckten Verbindungen zwischen den Handschriften zeigten unerwartete Verbindungen zwischen buddhistischen Schulen auf, die bis dahin als völlig verschiedenartig angesehen worden waren. Unsere Forscher kontaktierten einen britischen Experten in forensischer Handschriftenanalyse, Prof. Tom Davis von der Birmingham University. Bei verschiedenen Treffen wurde eine Methode entwickelt, mit der wir individuelle Schreibstile erkennen konnten. Im Ergebnis konnten wir bei vielen Handschriften den Verfasser ergänzen und von ihm beabsichtigte Fehlstellen erkennen.

Diese Entwicklung gab den Anstoß für ein neues Projekt der British Library, das vom Leverhulme Trust gefördert wurde und bei dem eine paläographische Datenbank für alle tibetischen und chinesischen Texte aus Dunhuang entwickelt werden sollte (siehe oben).

Bibliographie

2000- : Dunhuang und die Heilkünste (gefördert vom Wellcome Trust und vom Sino-British Fellowship Trust)

Karte für Moxibustionsanwendungen.

Der größte Teil der Handschriften aus Dunhuang sind religiöse Texte, aber es gibt auch tausende säkularer Dokumente, Briefe, Kalender, Verwaltungsakten und andere. Über 100 Texte, die Informationen über Heilkünste enthalten, sind unter den buddhistischen Texten verstreut. Einige sind auf die Rückseite der Handschriften geschrieben, andere am Ende, wieder andere sind vollständige, einene Rollen. Wir finden darin Angaben über diagnostische Methoden, Medikamente, Akupunktur und Moxibustation, homöopathische Arzneimittel und Heilkünste religiöser, göttlicher und magischer Natur. Die Sammlung beinhaltet Variationen verschiedener Texte, die schon in der überlieferten Medizinliteratur vorhanden waren. Medizinische Texte, von denen wir nur die Titel aus Bibliographien kennen, und andere einzigartige Texte aus Dunhuang, die sonst keinerlei Spuren hinterlassen hätten, werden so wieder bekannt gemacht. Sie sind nicht nur Zeugnis der großen Vielfalt medizinischer Literatur, die zwischen der Sui- und der Tang-Zeit kursierte; sie helfen uns auch zu verstehen, unter welchen Umständen medizinische Texte geschrieben und verbreitet wurden. Alles in allem sind sie eine einzigartige Quelle für das Verständnis mdezinischen Wissens und medizinischer Praxis im mittelalterlichen China.

Ein gemeinschaftliches Projekt unter der Leitung von Vivienne Lo und gefördert vom Wellcome Trust and SBFT (Sino British Fellowship Trust) begann im Jahre 2000, um das medizinische Material aus Dunhuang zu digitalisieren, zu katalogisieren und daran zu forschen. Vier Wissenschaftler von der Chinese Academy of Social Sciences und der Academy of Research into China Medicine verbrachten im Sommer 2000 drei Monate in London, um relevante Dunhuang-Texte zu untersuchen, und die British Library begann mit den Konservierungsarbeiten an diesen hauptsächlich fragmentarischen Stücken. Nach einem Workshop, der in der School of Oriental and African Studies in London im August 2000 stattfand, wurde ein Buch von Wang Shumin vorbreitet, von Penny Barrett übersetzt und herausgegeben von Vivienne Lo und Christopher Cullen, (Lo_Cullen_2005), das Essays und Auszüge medizinischer Texte verschiedener Sammlungen enthielt. Die Auszüge finden Sie hier.

Das Wellcome Trust Centre for the History of Medicine im University College London unterstützt weiterhin die Arbeit an den Medizintexten. Wang Shumin in Peking katalogisiert und transkribiert die Texte. Sein Katalog ist auf der IDP-Seite abrufbar (siehe Kataloge anzeigen). Anmerkungen zu den graphischen Variationen in den Handschriften werden von Zhao Ping'an vorbereitet. Die Übersetzungen der Katalogeinträge stammen von Penny Barrett, die zusammen mit Vivienne Lo die Medizintexte aus der Sammlung Stein übersetzt. All das wird auch online verfügbar sein.

Unter Webseite der International Association for the Study of Traditional Asian Medicine können Sie ein pdf-Dokument zur Geschichte von Akupunktur, Moxibustion und allgemeinem chinesischem Gesundheitswesen herunterladen.

Forschungsarbeit wird ebenfalls in Farnkreich geleistet. Hier können Sie eine Zusammenfassung von Catherine Despeux (französisch) lesen. Ein Artikel über die Anwendung mittelalterlicher chinesischer Medikamente bei Angina ist abrufbar unter 'Artikel zur Forschung' (siehe oben).

Bibliographie

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